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NKI#4 // Peace of Land

Mit einem besonderen Gemeinschaftsgarten geht es weiter in unserer Reihe der NKI-geförderten Klimaprojekte. Ein Garten, der nicht nur permakulturell gestaltet ist, sondern sich auch als Lern- und Forschungsort für Permakultur versteht.

von Alexander Wenzel
Themen Bildung Gemeinschaftsgärten Permakultur
30 August 2018

Auf dem Weg zur Kita entdeckt eine junge Mutter eine Brachfläche in der Nähe des Volksparks Prenzlauer Berg. Gemeinsam mit Freunden und Bekannten kommt sie auf die Idee, dort einen permakulturellen Gemeinschaftsgarten einzurichten. So erzählt Janine Okupnik, eine der InitiatorInnen des Projekts, die Entstehung von Peace of Land.

Auf die Idee folgen Verhandlungen mit der BIM, der Berliner Immobilien Management GmbH, die im Auftrag des Landes Berlin die landeseigenen Immobilien verwaltet. Und das mit Erfolg: schon ein halbes Jahr später liegt der Pachtvertrag vor. Sodass sich, wo einst Brachfläche war, nun seit Herbst 2016 auf rund 4000 Quadratmetern ein permakultureller Gemeinschaftsgarten erstreckt.

In den 70er-Jahren von den beiden Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt, zielt das Konzept der Permakultur auf die Errichtung dauerhafter, naturnaher und nachhaltiger Kreisläufe. Was für den Garten am Weingarten 14 bedeutet, dass auf Kunstdünger und Pestizide verzichtet wird, beim Design für das ganze Gelände die vorhandenen Ressourcen miteinbezogen und soweit es geht Dinge benutzt werden, die schon vor Ort sind oder nicht mehr gebraucht werden. Doch auch über das reine Gärtnern hinaus, spielt die Permakultur hier eine Rolle: „Wir versuchen Permakultur-Prinzipien auf alles anzuwenden“, erklärt Okupnik. Und ergänzt: auch auf die sozialen Strukturen oder das Veranstaltungs-Programm.

Praxis und Theorie verbinden

Denn Peace of Land ist nicht nur Gemeinschaftsgarten, sondern auch Lern- und Forschungsort. Mit Workshops und Kursen zur Permakultur, aber auch zu vielen anderen Themen – „um nicht nur Gärtner anzusprechen“, so die Peace of Land-Mit-Initiatorin. So finden im September zum Beispiel Workshops zur Zusammenarbeit mit Tieren oder zur Herstellung von Pflanzenwässern statt. Gefördert wird die Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Klimaschutz durch angewandte Permakultur“ durch die Nationale Klimaschutzinitiative. Und permakulturell ist auch das Programm gestaltet, was laut Okupnik bedeutet: im Permakultur Design – erst beobachten, dann gestalten und nur das, was da ist, benutzen.

Um den Garten und das Projekt kümmert sich regelmäßig ein fester Kern von zehn Leuten, plus Freunden. Einen passenden Trägerverein hat die Gruppe auch gefunden: das Permakultur Institut. Der Verein fördert seit 1983 die Bildungsarbeit im Permakultur-Bereich sowie die Vernetzung der Permakultur-Aktiven. Peace of Land sei für das Institut „ein Pilotprojekt, sozusagen als Praxisort“, erläutert Okupnik.

Und wer mitgärtnern oder sich informieren möchte, kann einfach vorbeischauen: Jeden Mittwoch um 15 Uhr bespricht der Bau-Kreis Bauvorhaben auf dem Gelände, wie zum Beispiel den „Thermal Mass Rocket Stove“-Raketenofen. Donnerstags trifft sich um 15 Uhr der GärtnerInnen-Kreis zum gemeinsamen Gärtnern und abends findet das wöchentliche Plenum statt.

Titelbild
Lizenz: Peace of Land

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