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Veranstaltung

Moralische Anstalt 2.0 - Die schwarze Flotte

Bildung Gesellschaft Kultur
Okt3

Dienstag 03 Oktober 2017

von 18:00 bis 22:00

Veranstaltung bei Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8 10117 Berlin
Empfohlen von

David Dicke

Theater trifft politische Bildung - Ein Mobilize-Event

Das Theater bildet mehr als ein dickes Buch.
-- Voltaire

Unsere Vorstellung von darstellender Kunst ist eng mit dem Wunsch nach kultureller Wirksamkeit verbunden. Friedrich Schiller spricht von der Schaubühne als moralischer, gesellschaftspolitischer und ästhetischer Anstalt, einem Ort der Aufklärung. In unserer Zeit steht neben dem Ort „Theater“, der ein Publikum beim „sich bilden“ vereint, die Methode „Theater“, die probate pädagogische Kulturtechniken zu liefern scheint.

Welche Rolle spielen der Ort und die Methode „Theater“ für die politische Bildung heute? Welche Wirksamkeit kann sich bei einem Theaterbesuch entfalten? Sind die Maßstäbe der Politischen Bildung, wie das Darstellen bestehender Meinungsunterschiede oder das Verbot, Menschen im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln, mit den Mitteln des Theaters vereinbar?

An drei Abenden wollen wir die Potentiale des politisch involvierten Theaters aus drei Blickwinkeln betrachten. Und dabei die politischen, pädagogischen und sozialen Effekte der Theaterkunst in den Mittelpunkt der Diskussion stellen.

Jeder Abend vereint je eine Aufführung und eine thematische Reflektion.

Das Schauspiel Dortmund zeigt drei exemplarische Inszenierungen erstmalig in Berlin.

An den Gesprächen werden u.a. folgende Expert/innen teilnehmen:

Kay Voges, Intendant Schauspiel Dortmund
Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
Ulrich Khuon, Präsident des Deutschen Bühnenvereins
Martin Kaul, Journalist, taz
Ruben Neugebauer, Aktivist, Sea Watch
Prof. Dr. Ingrid Hentschel, FH Bielefeld
Andreas Altenhof, Sprecher Rat der Künste

Programm
18 Uhr: Gespräch mit Martin Kaul und Ruben Neugebauer
19:30 Uhr: Die schwarze Flotte

Informationen zur Aufführung:

Ein Stück von Anne-Kathrin Schulz. Frei nach einer Recherche von CORRECT!V

Es ist wohl eines der zynischsten wirtschaftlichen Erfolgsmodelle der Gegenwart: Schrottreife Frachter werden mit Menschen vollgestopft, die bis zu 6.000 Euro für ihren Transfer von der Türkei bis an die italienische Küste bezahlen. Bis zur menschenverachtenden Havarie vor der europäischen Küste haben die Frachter der „schwarzen Flotte“ bereits zahlreiche Fahrten mit illegalen Waffentransporten und Drogenlieferungen hinter sich: Krieg ist ihr lohnendes Geschäft für den illegalen Transport von Menschen, Waffen, Drogen zwischen Schwarzem Meer, Mittelmeer und den afrikanischen Ostküsten.

Wer hinter den riesigen Frachtschiffen steckt und wohin der Profit fließt, hat das gemeinnützige Recherchezentrum CORRECT!V 2014 und 2015 recherchiert – Anne-Kathrin Schulz, Dramaturgin und Autorin am Schauspiel Dortmund, hat auf Grundlage der reichen Ergebnisse von CORRECT!V einen Monolog für Schauspieler Andreas Beck geschrieben.

Autorin Anne-Kathrin Schulz studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. 2001 wurde ihr Stück Unter Land am Jungen Theater Göttingen uraufgeführt, 2003 dann Silly Songs am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Ebenfalls 2003 entstand nach ihrer Kurzgeschichte Bericht vom Rand der Festung der Kurzfilm Nobody Kers (Regie: Philipp Reuter, Ruhrgebietspreis 2003). Seit 2000 auch Arbeit als Dramaturgin, z.B. am Schauspiel Bochum, dem Deutschen Theater Berlin und (seit 2010) am Schauspiel Dortmund, wo sie z. B. Mike Daiseys Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs und TRUMP ins Deutsche übersetzte sowie Co-Autorin von DIE SHOW und hell / ein Augenblick war. Die Schwarze Flotte wurde im Herbst 2016 in der Regie von Kay Voges uraufgeführt.

Mit: Andreas Beck
Regie und Bühne: Kay Voges

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Schauspiel Dortmund.

Eintritt
5 Euro

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