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Jeder Meter Grün zählt! Bio-Balkonkongress vom 20.-29.03.

Birgit Schattling setzt sich seit Jahren dafür ein, dass städtische Balkone grüner werden und die Menschen endlich deren Potenzial nutzen, um etwas für Artenvielfalt, Selbstversorgung mit frischen Lebensmitteln und das eigene Wohlbefinden zu tun. Am 20.03. startet ihr Bio-Balkon-Kongress, an dem man online teilnehmen kann.

von Anika Lemm
Themen Lebensmittel und Ernährung Umweltschutz Wohnen
19 März 2020

Für viele Menschen ist er bei der Wohnungssuche in Berlin ein sehr begehrter Pluspunkt: der Balkon. Man nimmt sich vor, ihn als hübsche grüne Oase zu gestalten, wo es sich nach der Arbeit oder in einer ruhigen Stunde gut entspannen lässt. In der Realität sind viele Balkone in der Stadt aber eher eine Stellfläche oder eine Kühlmöglichkeit für Getränke; sollten wir den Raum, den wir bezahlen, nicht besser nutzen und wertschätzen?

Birgit möchte erreichen, dass Balkonen in der Stadt als wertvolle Fläche mit Potential mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. „Viele Leute denken, sie können gar nichts machen, weil ihr Balkon ungünstig gelegen ist oder sie glauben, keinen grünen Daumen zu haben“, erklärt Birgit. Sie möchte zeigen, dass wirklich jeder in der Lage ist, an Ort und Stelle ein kleines Biotop zu erschaffen. Angefangen hat es mir ihrem eigenen Balkon in Charlottenburg-Wilmersdorf, der für sie ein Ort der Entschleunigung ist, an dem sie Ruhe findet und den Früchten ihrer Arbeit beim Wachsen zusehen kann. „Egal, ob man seinen Balkon in Richtung Naturbalkon oder als Naschbalkon entwickeln möchte, Hauptsache etwas machen!“, betont sie. Die Platzvergeudung müsse nicht sein und jeder könne etwas tun, was ihm selbst und der Natur zugutekommt. Birgit möchte mit ihren Anregungen auch andere Menschen inspirieren. Dafür schreibt sie selbst Beiträge für Zeitungen und hält an verschiedenen Orten Vorträge, um Menschen auf das Potenzial ihre Balkone aufmerksam zu machen.

Auch aus Perspektive der Umwelt lohnt es sich, den eigenen Balkon zu gestalten. Wenn die Bienen bis zum Balkon hochkämen, wäre das ein wunderbares Gefühl, schwärmt Birgit. Ein grüner Balkon trägt zudem durch die Entwicklung eines eigenen Mikroklimas zur Kühlung der direkten Umgebung bei und kann auch dem Menschen ein erholsames grünes Fleckchen in Zeiten des Klimawandels bieten. Man kann auf dem begrenzten Raum zudem eine Menge an Lebensmitteln anbauen in einer Bandbreite, die den einen oder die andere überraschen dürfte. Von Sprossen- bis Beerenanbau sei vieles möglich.

Wer sich mehr über Gestaltungsmöglichkeiten informieren möchte, kann am online stattfindenden Bio-Balkon-Kongress teilnehmen, der vom 20.03.-29.03. läuft. Dort teilen viele Expert*innen ihr Wissen und geben Praxistipps über Videos, die man sich für 24 Stunden anschauen kann. Im Fokus stehen dieses Jahr die Themen Selbstversorgung und Gestaltung von Wohlfühloasen und Naturerlebnisräumen auf dem eigenen Balkon, angelehnt an Birgits diesjährig erschienenes Buch. Von ganzjähriger Selbstversorgung mit vertikalem Gärtnern bis hin zu Wurmhumus für den Balkon wird ein breites Spektrum an interessanten Themen angeboten. Die Anmeldung läuft über die Webseite bio-balkon.de und ist kostenlos!

Lust bekommen, die Gestaltung des eigenen Balkons endlich mal in Angriff zu nehmen? Birgits Rat für einen einfachen Anfang: „Zwei Blumenkästen. Einmal Radieschen und eine Salatmischung oder Kohlrabi, ganz einfach.“ So ist dann bereits ein guter Anfang gemacht.


Titelbild
Bildunterschrift: Birgit Schattling
Urheber: Birgit Schattling

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