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Das Lastenrad für Alle!

Im Laufe des Juni soll es endlich soweit sein: Der Berliner Senat fördert die Anschaffung von Lastenrädern für Privatpersonen und Gewerbetreibende und stellt dieses Jahr dafür insgesamt 200.000 Euro zur Verfügung. Nächstes Jahr soll sich die Summe sogar mehr als verdoppeln.

von J.A. T.
Themen Öffentlicher Raum Mobilität
13 Juni 2018

Wer sich schon lange eines wünscht, bisher jedoch vor den hohen Preisen zurückgeschreckt ist, hat dieses Jahr die Möglichkeit, sich kostengünstig ein eigenes Lastenrad anzuschaffen - mit Hilfe der Förderung des Berliner Senats. Ein Drittel der Kosten, maximal jedoch 500 Euro für normale Lastenräder und 1000 Euro für Lastenräder mit Elektromotor, soll es als Zuschuss von der Hauptstadt geben. Das Formular dazu wird online erhältlich sein und verspricht möglichst wenig Bürokratie. Angaben zum ausgewählten Lastenrad und seiner geplanten Nutzung sind völlig ausreichend. Nur schnell sollte man sein, denn die Anträge werden dem Eingang nach bearbeitet. Wer dann einen Förderbescheid erhält, hat sogar ganze zwei Monate Zeit, um sich sein Rad zu kaufen. Danach wird einfach eine Kopie der Rechnung eingereicht und schon erhält man den Förderbetrag.

Ein kleiner Wermutstropfen

So gut der Ansatz des Berliner Senats ist, um die Straßen autofreier, die Luft sauberer und den Lärm verringert zu bekommen, geht er leider nicht den letzten Schritt, auch das Recycling zu fördern. Gebrauchte Lastenräder und der Selbstbau mit Upcycling unter Anleitung, wie er beispielsweise vom Berliner Lastenrad Netzwerk angeboten wird, fallen nicht unter die Förderkriterien. Der Senat begründet dies auf Anfrage damit, dass das Ziel, eine Erhöhung der Marktdurchdringung mit mehr Rädern auf der Straße sei und Gebrauchträder naturgemäß schon im Betrieb seien.

Wer nicht ausreichend Verwendung für ein eigenes Lastenrad hat oder den Gedanken von geteiltem Gut noch höher schätzt, hat auch weiterhin die Möglichkeit, sich bei velogistics oder über die fLotte ein Lastenrad auszuleihen.

Für den Fahrspaß ist vom Berliner Senat zwar kein explizit auf Lastenräder ausgelegter Ausbau der Infrastruktur gedacht, jedoch ist geplant die Berliner Radverkehrsinfrastruktur in den nächsten Jahren insgesamt zu verbessern. Vorerst bleibt es also an den Läden und Einrichtungen auf die wachsende Zahl an Lastenrädern mit entsprechenden Park- und Lademöglichkeiten zu reagieren.

Mehr Infos über Förderung und Online-Beantragung auf der Website der Senatsverwaltung.

Titelbild
Urheber: Gaspar Csagi @ pexels

1 Kommentare KOMMENTIEREN
Frederice bartus hat einen Kommentar geschrieben

Es wird wirklich Zeit, dass das Thema wieder mehr in den Mittelpunkt rückt und nicht immer nur corona. Cooler Beitrag.
Der Verkehr trägt zwar derzeit „nur“ mit ca. 12% zu den CO2-Emissionen bei. Der Verkehrssektor ist aber leider der einzige, der seine Emissionen nicht senkt, sondern steigert. Dies liegt auch an den vielen privaten PKW – über 48 Millionen haben wir davon. Und es werden immer mehr. In diesem kleinen Land. Mit 83 Millionen Menschen.
Dabei leben wir im Jahr 2021, und es gibt wirklich gute Alternativen - ob Anhänger oder Lastenräder, es ist was in Bewegung.
Die genauen Kosten des Autoverkehrs weiß wahrscheinlich keiner so genau. Hier habe ich zumindest einen guten Ansatz zur Berechnung gefunden:

https://freiraum-holzgestaltung.de/woodi/lastenrad-oder-auto-kosten-rechner/

Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen bei der Entscheidung. Wir überlegen zur Zeit, das Auto komplett abzuschaffen.
10:20 08/03/2021
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