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NKI#9 // MEKKI - Mehr Klimaschutz im Kiez Steglitz

Mit zahlreichen Angeboten setzt sich ein Projekt des BUND Berlin für ein umweltfreundliches und ressourcenschonendes Steglitz ein. Dazu gehören: ein Repair Café, ein Nähcafé, Kleidertauschparties, ein Lastenrad-Verleih und ... vieles mehr.

von Alexander Wenzel
Themen Klimaschutz Umweltschutz DIY Upcycling
31 Oktober 2018

Ein Raum im Gemeindehaus der Markusgemeinde in Steglitz, auf den Tischen: ein Drucker, ein ferngesteuertes Feuerwehrauto, ein Föhn, eine Lampenfassung, ein Radiogerät – defekte Geräte, an denen Grüppchen von zwei oder drei Personen herumschrauben und -basteln. Denn es ist, wie jeden vierten Donnerstag im Monat, Repair Café-Tag.

Dabei ist das Repair Café nur eines von vielen Angeboten, die im Rahmen des Projekts MEKKI Mehr Klimaschutz im Kiez Steglitz stattfinden. Und mit denen der BUND Berlin den Klima- und Ressourcenschutz vor Ort, rund um den Steglitzer Markusplatz, erlebbar machen will.

Einmal im Monat findet das Repair Café statt: Interessierte BürgerInnen bringen ihre defekten Geräte vorbei und versuchen zusammen mit ehrenamtlichen HelferInnen diese dann zu reparieren. Und das kostenlos, nur um eine Anmeldung vorab wird gebeten. „Wir sensibilisieren dafür, dass man nicht wegschmeißen und neu kaufen muss“, sagt Projektkoordinator Daniel Affelt, der schon über einige Jahre Repair Café-Erfahrung verfügt. Die Erfolgsquote ist hoch: Bis zu 70 Prozent der mitgebrachten Geräte können wieder flott gemacht werden. Zudem bekämen die Leute einen Einblick in die Technik und lernen, wie die Geräte funktionieren.
Mit den Räumlichkeiten im Gemeindehaus der Steglitzer Markusgemeinde habe man dafür – und für einen Großteil der anderen MEKKI-Aktivitäten – einen idealen Ort gefunden, betont Affelt. So ergänze sich das Repair Café ideal mit dem Bücherraum im Gemeindehaus: BesucherInnen, die eigentlich vorbeikommen, um ihre Geräte reparieren zu lassen, können sich auch dort umschauen und gegen eine Spende ein Buch mitnehmen. Zudem findet zu Repair Café-Zeiten auch gleichzeitig die Energie- und Abfallberatung im Gemeindehaus statt. Als Teil des MEKKI-Projekts berät ein Experte zu Fragen rund um Licht, Heizung, Lüften und Mülltrennung, vor Ort oder sonst auch 14-tägig telefonisch. Die AnwohnerInnen würden das Repair Café und die anderen Angebote sehr gut annehmen, berichtet Affelt. Was er auch darauf zurückführt, dass „die Gemeinde im Kiez gut verankert ist“.

Nähen und tauschen statt wegwerfen

Auch im Textilbereich will das MEKKI-Projekt dem Wegwerf-Trend etwas entgegensetzen. Zum Beispiel mit dem Nähcafé. Statt elektronischer Geräte reparieren die TeilnehmerInnen hier Hosen, Jacken und Hemden – oder fertigen ganz im Upcycling-Stil daraus neue Stücke. Und wer Lust auf etwas Neues im Kleiderschrank, aber nicht das nötige Kleingeld hat oder die Umwelt schonen will, kann sich einfach ein neues Kleidungsstück bei der Kleidertauschparty ertauschen. Und Kleider sollte es genug geben: So hängen einer Greenpeace-Umfrage zufolge 5,2 Milliarden Kleidungstücke in deutschen Kleiderschränken, von denen 40 Prozent selten oder nie getragen werden. Zweimal im Jahr, jeweils zum Saisonwechsel, findet die Kleidertauschparty in Steglitz statt – die nächste am 29. November.

Und damit nicht genug mit den Angeboten im Rahmen des MEKKI-Projekts. Ebenso zum Repertoire gehören: Technik Workshops – auch für Kinder und Jugendliche, monatliche Vorträge zu Klimaschutz- und Umweltthemen, ein Elektro-Lastenrad, das kostenlos ausgeliehen werden kann und ein Werkzeug-Verleih. Zahlreiche Möglichkeiten also, sich für Klima und Umwelt zu engagieren. Oder wie es MEKKI-Projektkoordinator Affelt auf den Punkt bringt: „Wir vermeiden Abfall und CO2.“
Weitergehen soll es damit auch nach Auslaufen der, auf zwei Jahre befristeten, Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI). Man sei deshalb auch schon in Gesprächen mit dem Bezirk.


Titelbild
Lizenz: BUND Berlin

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