Einige werden nun mehr Zeit zum Gärtnern haben als sonst, nur an Pflanzen kommt man nicht so leicht: viele Geschäfte bleiben zu, vor geöffneten Baumärkten und Gartencentern sind die Warteschlangen lang. Aber warum kaufen? Und nicht einfach tauschen? Das dachten sich die Mitglieder des Allmende-Kontor Gemeinschaftsgartens auf dem Tempelhofer Feld: Von Freitag, den 17. April, bis Donnerstag, den 30. April, veranstalten sie deshalb ihre jährliche Pflanzen- und Saatguttauschbörse. Nur eines ist dieses Mal anders: Das Tauschen findet kontaktlos und völlig selbstorganisiert statt. Aber dafür laut Allmende-Kontor "in herzlicher Verbundenheit und Solidarität".
Los geht es am Freitag um 16 Uhr am Tausch-Bett beim "Dorfplatz" des Gemeinschaftsgartens auf dem Tempelhofer Feld. Was gibt es zu beachten? Die Organisatoren beten darum, zum Tausch bestimmte Pflanzen und Saaten gut zu verpacken und beschriften. Und mit "Freude und Maß" zu nehmen.
Den 17. April haben die Allende-Kontor-Mitglieder dabei bewusst als Auftakt gewählt: Es ist der Tag des kleinbäuerlichen Widerstandes von La Vía Campesina, der globalen Organisation von Kleinbauern, Landarbeitern, Fischern, Landlosen und Indigenen. Jedes Jahr machen Aktivisten an diesem Datum auf Ungerechtigkeiten und Konflikte im globalen Nahrungsmittelsystem aufmerksam.
Organisiert wird die Tauschbörse vom Allmende-Kontor, den Freund*innen des 17. April, dem Netzwerk Urbane Gärten Berlin und Nyeleni.de.
Und auch nach dem 30. April können alle Pflanzenfreunde noch tauschen: Bei der Pflanzentauschbörse am Gartenzaun des Gartens der Begegnung in Marzahn. "In dem Aufruf haben wir geschrieben „Gebt und nehmt mit Freude und Maß“ und das trifft meine Utopie ganz gut" sagt uns einer der Mitorganisierenden von den 'Freund*innen des 17. April'. Klingt auf jeden Fall passend.