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NKI#11 // Prima Klima in Weißensee

Durch Vernetzung verschiedene Akteure im Kiez zusammenbringen und zum selbständigen nachhaltigen Handeln anleiten - in dieser Rolle sieht sich das NKI-Projekt "Prima Klima in Weißensee".

von J.A. T.
Themen Klimaschutz Umweltschutz Bildung Nachbarschaft
22 Februar 2019

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!, heißt es in einer alten deutschen Redewendung. So negativ sehen es Jens und Sarah von Prima Klima in Weißensee nicht, der Weißenseer Kiez mit einem Altersdurchschnitt von 65 Jahren bietet jedoch Herausforderungen. Mit den richtigen Partnern lässt sich aber auch dort einiges auf die Beine stellen.

Klimaschutz in der Schule

Einer dieser Partner ist die gastgewerbliche Brillat-Savarin-Schule, die einen Nachhaltigkeitsschwerpunkt pflegt und mehr als 5000 Schüler betreut. Dort finden zusammen mit weiteren Initiativen im Januar nun mehrere Workshops rund um das Thema Ernährung in Form eines „Markt der Möglichkeiten“ statt. Geplant war, diese Workshops jedoch nicht exklusiv abzuhalten, sondern auch Leuten aus der Umgebung, wie denen aus der nahe gelegenen Kindertagesstätte, zur Teilnahme zu öffnen. In Gemeinschaftsarbeit mit "Prima Klima in Weißensee" soll in dem Oberstufenzentrum zudem ein Projekt im Klassenplan verankert werden, bei dem die Schüler mit kleineren Gastrobetrieben aus dem Kiez ein „Klimagericht“ für die Speisekarte entwickeln. Dabei wird bei der Planung in Bereichen wie Marketing, Bezug der Zutaten und Zubereitung auf die Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung der CO2-Werte geachtet.

Ein weiterer Plan des Weißenseer Klimaprojekts ist die Vernetzung der gastgewerblichen Schule mit einer weiteren Berufsschule im Kiez: Die Max-Bill-Schule in der Gustav-Adolf-Straße bietet Bildungsgänge in den Bereichen Bauen, Planen, Gestalten und soll einen nachhaltigen Lehm-Bau für die Schüler der Brillat-Savarin-Schule umsetzen.
Seit November läuft zudem ein Kooperationsprojekt mit der Tanzwerkstatt No Limit e.V.: Im Mitmach-Theaterprojekt „It`s our future - Es ist unsere Zukunft“ setzen sich Kinder kreativ mit den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit auseinander. Im Mai, wenn das Stück fertig ist, soll es dann an verschiedenen Orten in Weißensee aufgeführt werden.

Klimaschutz im Alltag

In dieser Art von Vernetzung im Kiez ansässiger Akteure sehen Jens und Sarah die Hauptaufgabe von "Prima Klima in Weissensee". Doch auch die Bildungsarbeit soll bei ihnen nicht zu kurz kommen. So bieten sie jeden Donnerstag einen kostenlosen und für jeden offenen Beratungstermin zum Thema Klimaschutz im Alltag im KuBiZ an. Hier geht es um einfach umsetzbare Vorschläge zur klimafreundlichen Handhabung von Elektrogeräten im Haushalt, öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem täglichen Lebensmittelkonsum. Um die Menschen direkt im Alltag abzuholen, findet die Beratung außerdem einmal im Monat an einem wechselnden Ort im Kiez, wie beispielsweise der Bibliothek, statt.

Zudem gibt es Werkstatttage, an denen gemeinsam Handlungsstrategien für den Alltag im urbanen Umfeld entwickelt werden. Diese haben sich im November bereits mit den Themen Mobilität und Haushalt, Haus und Garten beschäftigt. Daraus hat sich auch die Möglichkeit, von dort ein Lastenrad zu leihen, entwickelt.
Ein ähnliches Ziel verfolgen die unregelmäßig angebotenen Tagesworkshops zu verschiedenen Themen wie Wasserkreislauf oder Kochen im Alltag. Aus einem davon ist eine, von Kindern und Erwachsenen zusammen entwickelte, Wanderausstellung zu Klimawandel und Klimaschutz entstanden, die zuletzt im Familientreff „log in“ zu sehen war.

Öffentliche Aktionen

Politische Bildungsarbeit findet beim Open Space, einem Wochenende mit Aktionsworkshops, statt: Im Januar wurden, mit Schwerpunkt auf der Grünen Woche, die Themen Landwirtschaft und Ernährung behandelt, im Sommer soll es um Verkehr oder Kohle gehen. Es werden jedoch keine konkreten Inhalte vorgegeben, sondern diese gemeinsam mit eine Moderator und einem Anleiter entwickelt.

Während viele der aktiven Partner von "Prima Klima in Weissensee" im Bereich der Kinder- und Jugendbildung tätig sind, tun sich andere eher schwer. So ist die Geso-Bau zwar Partner auf dem Papier, ihr Potenzial, Tausende von Leuten in Genossenschaftswohnungen zu erreichen, nutzt sie jedoch kaum. Jens und Sarah lassen sich davon aber nicht abschrecken.
Steter Tropfen höhlt den Stein, heißt es schließlich in einem anderen Sprichwort - und aufgeben ist bei den Themen Klimawandel und Klimaschutz nun wirkliche keine Option.

Beratungstermin: jeden Donnerstag, 16.00-18.30 Uhr,
Klimaschutz-Infopunkt im KuBiZ, Bernkasteler Str 78, 13088 Berlin

Titelbild
Bildunterschrift: Theaterprojekt It’s our future – es ist unsere Zukunft!
Lizenz: Klima Prima in Weißensee

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