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Bio statt Glyphosat: Demo für eine andere Landwirtschaft

Am 20. Januar 2018 findet zum achten Mal die Demonstration "Wir haben es satt!" gegen die Agrarlobby statt. Los geht es um 11 Uhr am Hauptbahnhof in Berlin. Gemeinsam demonstrieren Bauer/innen, Bürger/innen und Engagierte für die Agrarwende.

von Nina Prehm
Themen Landwirtschaft Lebensmittel und Ernährung SoLaWi Tiere
18 Januar 2018

Wenn sich auf der Agrarmesse „Grüne Woche“ in Berlin die Landwirtschaftsminister/innen aus der ganzen Welt treffen, wird draußen demonstriert. Bauerinnen und Bauern, Bürgerinnen und Bürger, Verbraucher/innen, Aktivist/innen und Engagierte gehen gemeinsam auf die Straße um gegen die Agrarlobby, gegen Großkonzerne und die Folgen der Agrarpolitik zu demonstrieren. Die nächste Regierung soll wissen, was die Menschen von der agrarpolitischen Ausrichtung der Bundesregierung halten. Der Wille eines großen Teils der Bevölkerung soll von der Politik endlich anerkannt werden, sagt Christian Rollman vom Bündnis Meine Landwirtschaft, das die Demo organisiert.

Forderungen: Gutes Essen, artgerechte Tierhaltung, Dumpingexporte stoppen

Der Aufruf lautet: „Gemeinsam für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft, gesundes Essen, artgerechte Tierhaltung, globale Bauernrechte und gerechten Welthandel.“ Für das Wahljahr 2017 hatte das Bündnis einen 9-Punkte-Plan für die Agrar- und Ernährungswende gefordert. In diesem Jahr sind vor allem drei Themen zentral: Gesundes Essen für alle, artgerechte Tierhaltung und Dumpingexporte stoppen.

Große Unternehmen wie Bayer und Monsante fusionieren zu Megaunternehmen. Die Zulassung für Glyphosat wird verlängert. Lebensmittel-Skandale häufen sich. Die Folge: Verlust der Artenvielfat, verschmutztes Trinkwasser, Gentechnik und Patente auf Pflanzen und Tiere. Gleichzeitig ist die Fleischindustrie ist immer mehr auf Profit aus. Das führt zu Massentierhaltung und Bauernhöfe werden in den Ruin getrieben. Freihandelsabkommen sichern die Interessen der großen Firmen. Diese ruinieren durch Niedrigpreise und Landraub die Existenz der Bauern im globalen Süden. Auf der Demonstration stehen diese drei Themen im Mittelpunkt. Konkret lauten die Forderungen:

  • Wir wollen gesundes Essen von Bäuerinnen und Bauern für alle! Für eine Ernährungspolitik, die auf regionale und nachhaltige Lebensmittel setzt statt auf industrielle Massenprodukte!
  • Schluss mit Subventionen an die Agrarindustrie und Umbau hin zu artgerechter Tierhaltung. Die Bundesregierung muss den Umbau hin zu artgerechter Tierhaltung wirksam fördern!
  • Schluss mit Dumping-Exporten – für globale Bauernrechte und eine weltweite Agrarwende.

Was folgt?

Seit der ersten Wir haben es satt!-Demo in 2011 hat sich laut Christian Rollmann von Meine Landwirtschaft das Bewusstsein der Menschen für das Thema verändert. Und auch die Politik greift die Themen und Forderungen mehr und mehr auf. Mit der kommenden Bundesregierung muss auch das Amt des Landwirtschaftsministers neu und ernsthaft besetzt werden, fordert Meine Landwirtschaft. Außerdem müsse die Politik ernst nehmen, was ein großer Teil der Bevölkerung fordert und wieder Agrarpolitik für die Menschen, nicht die Großkonzerne gemacht werden.

In den letzten Jahren sind mehrere Zehntausende auf die Straße gegangen. Auch in diesem Jahr werden wieder mindestens 20.000 Menschen erwartet. Die Menge und inhaltliche Breite der Menschen, der Druck auf der Straße ist also schon groß. Aber er kann noch größer werden. Also: Gemeinsam der Agrarindustrie die Stirn bieten!

Buntes Programm am Tag und im Vorfeld

Um 8:30 Uhr geht es los mit der Traktoren-Demo zur Agrarministerkonferenz. Bäuerinnen und Bauern führen mit den Traktoren dann auch die Demonstrierenden an. Ab 11 Uhr startet die Demonstration am Hauptbahnhof in Berlin auf dem Washingtonplatz. Um 11:30 geht es los zur Internationalen Agrarministerkonferenz. Die Demonstration endet ca. 13:30 Uhr am Brandenburger Tor mit Reden, Konzert und Essen. Danach besteht die Möglichkeit, bei einem Supp’n Talk in der Heinrich-Böll-Stiftung zu vernetzen, aufzuwärmen und zu diskutieren. Auch in der Woche vor der Demonstration gibt es einige Veranstaltungen. Zum Programm

Das Bündnis Meine Landwirtschaft

Meine Landwirtschaft ist ein Zusammenschluss von 50 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt,- Natur-, Tier- und Verbraucherinnenschutz, sowie Entwicklungszusammenarbeit. Gemeinsam setzen diese sich für die Agrarwende ein und organisieren die Wir haben es satt!- Demo.

Titelbild
Urheber: Nick Jaussi / www.wir-haben-es-satt.de

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