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Porträt

BIW#18 // Oh Yeah e.V.

Gesellschaft Kultur Soziales

von Alexander Wenzel - 31 Mai 2017

Bei einer Lesung sich über Jugendsünden und Absurditäten vergangener Tage amüsieren und damit gleichzeitig soziale Projekte unterstützen, dies macht Oh Yeah e.V. möglich. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Kultur in die Berliner Kieze zu bringen und gleichzeitig soziale Projekte zu unterstützen.

Dass soziale Projekte wichtig und notwendig sind, aber einen schweren Stand haben, was das Sammeln von Spenden angeht, ist allseits bekannt. Deshalb hat sich der Verein Oh Yeah e.V. zum Ziel gesetzt, das Spendensammeln durch die Verbindung mit vielseitigen Musik-, Kunst- und Kulturveranstaltungen leichter zu machen.

Der im August 2016 in Friedrichshain gegründete Verein will mit kulturellen Veranstaltungen mehr Kultur in die Kieze bringen und dadurch gleichzeitig soziale Projekte fördern oder wie Vereinsmitglied Sandra Golz meint, „das Spenden unterhaltsamer machen“. Als Inspiration für die Gründung von Oh Yeah diente der Hamburger Verein Clubkinder e.V., welcher Spenden für soziale Projekte in Hamburg sammelt und das kulturelle Stadtleben mit einem Online-Magazin, Veranstaltungen und vielem mehr fördert. Von den Clubkindern hat sich Oh Yeah auch das Format der Tagebuchlesung abgeschaut. Bei diesem wird aus alten oder auch fiktiven Tagebüchern gelesen und pro Veranstaltung jeweils ein vorher ausgewähltes soziales Projekt unterstützt. Für die Auswahl der Projekte verlässt sich der Verein, der zur Zeit aus den sieben Gründungsmitgliedern besteht, auf die Empfehlungen eines Vereinsmitglied, welches im sozialen Bereich aktiv ist, diskutiert diese in den Vereinssitzungen und wählt dann anschließend ein passendes aus. Die Veranstaltungen selbst bieten dann auch den jeweiligen Projekten eine Plattform, um sich vorzustellten, auf Fragen des Publikums einzugehen und in der Öffentlichkeit bekannter zu werden.

Bei den Tagebuchlesungen können fünf bis sieben Euro in Form des Eintritts gespendet werden. 80% der so gesammelten Spenden werden dann an das jeweilige unterstützte Projekt weitergegeben und 20% für den Verein, für Werbung etc., benötigt. Für die Veranstaltungsorte, bisher war dies das Badehaus auf dem RAW-Gelände, muss der Verein glücklicherweise nur eine geringe Miete entrichten – hier macht sich bezahlbar, dass die Vereinsmitglieder in der Berliner Club- und Kulturszene sehr gut vernetzt sind. So konnten bei den ersten beiden Lesungen, bei denen jeweils ca. 80-100 Besucher vor Ort waren, auch schon jeweils rund 200 Euro und mit einem Stand bei der Kiezweihnacht in Friedrichshain 150 Euro gesammelt werden. Mit der ersten Lesung wurde der Berliner Straßenchor, der aus 40 Männern und Frauen besteht, die von der Obdachlosigkeit bedroht waren oder sind und denen der Chor eine neue Perspektive gibt, unterstützt. Die Spenden der zweiten Lesung gingen an den Verein Among Us, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, Geflüchtete dabei zu unterstützen, ein neues Zuhause zu finden. Der Verein stellt den Kontakt zwischen Wohnraumsuchenden und Zimmeranbietern her und finanziert auch die WG-Zimmer oder Wohnungen.

In Kürze, am 1. Juni, veranstaltet Oh Yeah in der Fahimi Bar in Kreuzberg auch schon die dritte Tagebuchlesung. Mit den Einnahmen soll dieses Mal das Marzahner Kulturfestival ‚Acht Tage Marzahn’ unterstützt werden. Acht Tage lang, vom 1.-8. Juli, zeigt das Festival Kunst aus den Bereichen Fotografie, Malerei, Sound , Performance und Installation in Berlin-Marzahn. Die Veranstaltungen sollen dabei kostenlos sein, im öffentlichen Raum stattfinden und ortsansässige Akteure und die Nachbarschaft miteinbeziehen.

Für die Zukunft ist Oh Yeah auf der Suche nach weiteren zu unterstützenden sozialen Projekten, neuen Partnern und natürlich auch neuen Vereinsmitgliedern - beziehungsweise „von allem mehr“.
Mitglied werden kann jeder, der Lust hat und Oh Yeah dabei unterstützen will, mehr Kultur in die Berliner Kieze zu bringen. Auf diesem Weg soll dann auch neuen, anderen Veranstaltungsreihen und größeren Veranstaltungen nichts mehr im Weg stehen und so ein mehr an Stadtleben und soziales Engagement ermöglich werden.

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