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Frisch gebrüht vor der Rösterei

Das Kaffeekollektiv Flying Roasters betreibt nun auch ein eigenes kleines Café, in dem die selbst gerösteten Kaffeesorten in schönem Ambiente verkostet werden können. Auch der Verkauf und die Workshops finden in den neuen Räumlichkeiten statt.

von J.A. T.
Themen Lebensmittel und Ernährung
16 Oktober 2018

Kürzer könnte der Weg des Kaffees von der Rösterei ins Café wirklich nicht sein. Einmal die Hochstraße überquert und schon ist man am Ziel, im Flying Roasters Café.
Geplant war das Café nicht. Aber so eine Chance gibt es kein zweites Mal, dachten sich die Leute vom Flying Roasters-Kollektiv, als die Räume auf der anderen Straßenseite frei wurden.
Fünf Monate wurde parallel zum Röstereibetrieb renoviert, bis das Café vor gut einem Monat endlich eröffnet werden konnte.
In den neuen Räumlichkeiten gibt es vorne einen liebevoll renovierten Verkaufs- und Sitzbereich, während sich hinten Räume für die Kaffeeworkshops anschließen.
„Endlich mit Heizung“, wie mir Nadine vom Kaffeekollektiv erklärt. Die Kälte in der Rösterei hätte man im Winter nämlich niemandem zumuten können. Jetzt können Workshops wie der Latte-Art oder Sensorik-Kurs endlich rund ums Jahr angeboten werden.
Im Café können die Röstereikunden außerdem endlich die Kaffeesorten vor dem Kauf probieren – zwei verschieden Sorten stehen immer auf der Mühle bereit. Außerdem könne man hier viele Dinge in aller Ruhe erklären, da es nicht so laut sei wie drüben in der Rösterei, erzählt mir Nadine.
Die Straße bietet zwar kaum Laufkundschaft, aber von den Stammkunden des Kollektivs kamen bereits viele positive Rückmeldungen. Auch die Nachbarn kommen vorbei, freut sich Nadine, denn sie wünscht sich, dass das Flying Roasters Café ein Kaffeeplatz für Wedding und Gesundbrunnen wird. Denn auch hier ändert sich viel und die Preise steigen. Da hat das Flying Roasters Café mit 2-3 Euro für hochwertige und fair gehandelte Kaffeespezialitäten noch moderate Preise im Berlin-Durchschnitt.

Ohne Barista Daniel, der neu im Team ist, wäre das Caféprojekt allerdings gar nicht realisierbar gewesen. „Es war gar nicht so einfach jemanden zu finden. Nicht alle wollen im Kollektiv arbeiten, wegen der vielen Verantwortung“, erklärt Nadine. Zu dritt, wie bisher, wäre es aber nicht möglich gewesen, ein Café neben der Rösterei zu betreiben. Daniel beschreibt es dagegen als „Win-Win-Situation“, weil er unbedingt das Kaffeerösten lernen wollte. Jetzt gehe er jeden Abend mit einem vollen Kopf nach Hause, weil es einfach so viel Neues zu lernen gebe. „Aber so wollte ich es ja!“, lacht er. Und dann erklärt er mir, dass jede Sorte unterschiedlich aufgebrüht wird und er sich dabei langsam durchprobiert. Zu meinem Café Latte, der mit Pearl Kite aufgebrüht wurde, passt wegen des starken und schokoladigen Geschmacks die Milch besonders gut, während sich Omni Rose beispielsweise besonders für Espresso und Filterkaffee eignet. Die Begeisterung fürs Fach ist dabei spürbar.
Noch kommt man nur unter der Woche nachmittags von 14-18 Uhr in den Kaffeegenuss der Flying Roasters. Doch auch das soll sich, wenn möglich, bald ändern.
Und so haben manche Veränderungen ja auch ihr Gutes.

Wo: Flying Roasters Café, Hochstr. 34, 13357 Berlin
Wann: Mo-Fr, 14-18 Uhr
Webseite: www.flyingroasters.de

Titelbild
Lizenz: Flying Roasters

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