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Circular Economy für die Stadt der Zukunft

Wie Berlin zur Circular City, sozusagen zur Stadt ohne Müll, werden kann – dieser Frage gehen die Open Source Circular Economy Days nach. In Vorträgen, Workshops und Performances von 14.-16. Juni auf dem EUREF-Campus in Schöneberg.

von Alexander Wenzel
Themen Produktdesign Wirtschaft Circular Economy Open Source Upcycling
14 Juni 2018

Wikipedia. Firefox. Linux. So unterschiedlich die drei Anwendungen sind, sie alle eint ein gemeinsames Prinzip – Open Source. Der Quellcode ist hier öffentlich zugänglich, die Software frei nutz- und mit entsprechenden Fähigkeiten auch veränderbar. Was in der Software-Entwicklung begann, lässt sich auch auf Hardware, also materielle Produkte, übertragen. Frei verfügbare Baupläne und Transparenz sollen hier dezentrale Zusammenarbeit und Innovation fördern.

Ein anderes Ziel, nämlich geschlossene Energie- und Materialkreisläufe, verfolgt das Prinzip der Circular Economy. Alles soll so gebaut sein, dass es möglichst langlebig ist, repariert, wiederverwertet oder recycelt werden kann. Eine Wirtschaft ohne Müll. Doch braucht es, um das zu erreichen, zwischen den Unternehmen neue Formen der Zusammenarbeit. Open Source zum Beispiel. Seit 2015 lädt deshalb das globale Projekt Open Source Circular Economy Days dazu ein, die beiden Konzepte, Kreislaufwirtschaft und Open Source, zu verbinden.

Die ersten OSCEdays fanden 2015 in 33 Städten weltweit statt. So auch in Berlin, um Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, NGOs und der StartUp-Szene zusammenzubringen, über neue Lösungen zu diskutieren und diese in Workshops natürlich auch direkt auszuprobieren. Auf große Resonanz ist die aus einer Vielzahl von Initiativen und Akteuren bestehende OSCE-Community damit gestoßen, denn letztes Jahr fanden die OSCEdays schon zum dritten Mal statt – und zwar mit über 700 BesucherInnen im CRCLRhouse in Berlin-Neukölln. Dieses Jahr geht es vom 14.-16. Juni zum ersten Mal auf den EUREF-Campus in Schöneberg. „OSCE goes big business“, fasst Lars Zimmermann, Miterfinder der globalen OSCEdays, den Ortswechsel zusammen. Man habe die Chance bekommen, das diesjährige Event auf dem von internationalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen besiedelten Campus zu veranstalten und dies gerne genutzt, um von der EUREF-Reputation zu profitieren, erzählt Zimmermann. Und damit auch die Brücke zwischen verschiedenen Welten zu schlagen, zum Beispiel einerseits der Grassroots-Bewegung, andererseits Politik und Wirtschaft.

An einer nachhaltigeren Stadt arbeiten

Mit „noch mehr Hands-On-Aktivitäten“, so Zimmermann, wartet die Veranstaltung dieses Jahr auf. So können die BesucherInnen in über 30 Workshops zum Beispiel ihr eigenes nachhaltiges Garn herstellen, Straßenplakate in Bioplastik umwandeln und daraus Möbel bauen oder aus Küchenabfällen Textilien färben. Und damit gleichzeitig an der interaktiven Ausstellung mitarbeiten. Denn am Ende der Sessions genannten Workshops und Vorträge sollen die vorgestellten Lösungen und Ideen in ein physisches Ausstellungsstück umgewandelt werden. Sodass im Laufe des Events eine immer größer werdende interaktive Ausstellung entsteht.

Gewidmet sind die diesjährigen OSCEdays dem Projekt Circular Berlin. Und damit der Frage, wie Berlin Vorbildstadt in Sachen Kreislaufwirtschaft werden kann. Denn das Potenzial, Deutschlands erste Circular City zu werden, ist laut Projekt-Initiatorin Dina Padalkina vorhanden. Verschiedene Akteure zu vernetzen und zusammen daran zu arbeiten – dafür scheinen die Berliner OSCEdays der ideale Ort zu sein, sind sie doch, so Zimmermann, „dieses Jahr das größte OSCE-Event weltweit“.

Titelbild
Bildunterschrift: OSCEdays 2017
Urheber: Zacharie Scheurer

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