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Solidarität durch Olivenöl: Werde Teil der 2. SoliOli-Kampagne

Nach dem großen Erfolg der ersten SoliOli-Kampagne im letzten Jahr findet dieses Jahr die zweite Kampagne zur Unterstützung griechischer Produktionsgenossenschaften statt. Noch bis zum 12. Mai können Oliven und Olivenöl von kleinen griechischen Erzeugergemeinschaften bestellt und damit Solidarität mit diesen gezeigt werden. Wir sprachen dazu mit Klaus Prätor und Frank Nadler vom SoliOli-Team.

von Alexander Wenzel
Themen Gesellschaft Lebensmittel und Ernährung Solidarische Ökonomie Wirtschaft
5 Mai 2017

Die von der Troika und der deutschen Regierung im Zuge der Krise geforderten sozialstaatlichen Einschnitte sorgten in Griechenland für wachsende Versorgungsprobleme und Erwerbslosigkeit. Als Reaktion darauf haben sich viele Menschen zu Selbsthilfeinitiativen, Kooperativen und Produktionsgenossenschaften zusammengeschlossen. Landwirtschaftliche Initiativen zum Beispiel verkaufen ihre Lebensmittel ohne Zwischenhändler direkt an die Verbraucher, was beiden Seiten nützt. Um diese Initiativen zu unterstützen und zu vernetzen, wurde letztes Jahr die erste ehrenamtliche SoliOli-Kampagne gestartet. Diese hatte zum Ziel, mit dem Direktimport von Oliven und Olivenöl nach Berlin solche solidarische Formen des Arbeitens und Wirtschaftens in Griechenland zu unterstützen.

Mit ca. 300 entgegen genommenen Bestellungen, was mehr als 1.900 Liter Olivenöl plus Oliven für insgesamt ca. 18.000 Euro ergab, war die letztjährige SoliOli-Kampagne auch ein voller Erfolg und
übertraf alle Erwartungen. Damit ist es, laut Klaut Prätor vom SoliOli-Team, gelungen „einen praktischen solidarischen Zusammenhang mit Griechenland herzustellen.“ „Zudem haben sich viele mit ihrer Bestellung zum ersten Mal mit dem Konzept des solidarischen Direkthandels auseinandergesetzt. Das ist ein schöner und wichtiger Nebeneffekt der Kampagne, da so alternative Formen des Wirtschaftens in der Praxis aufgezeigt und erlebbar werden“, ergänzt Frank Nadler. Auch auf die Mitgliederzahl der ursprünglich nicht so großen Initiatoren-Gruppe hat sich der Erfolg ausgewirkt. So sind etliche Neue dazugekommen und „wir hoffen, dass so viele auf Dauer dabei bleiben werden, dass wir von einer Verdopplung sprechen können“, konstatiert Klaus Prätor.

Deshalb wurde dieses Jahr auch die 2. SoliOli-Kampagne gestartet. Noch bis zum 12. Mai können unter www.solioli.de Oliven und Olivenöl von griechischen Produktionsgenossenschaften zu guten Preisen für Produzenten und Verbraucher bestellt werden. Um Logistikkosten zu sparen, liegen die bestellten Produkte dann im Zeitraum 15. – 17. Juni bei der Schnittstelle zur Abholung bereit. Die hochwertigen Produkte kommen auch dieses Mal wieder von der ErzeugerInnengemeinschaft Greenland in Messenien und der Kooperative Modousa auf Lesbos. Beide Initiativen verstehen sich als Teil der solidarischen Ökonomie und sind bestrebt, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen und ohne Zwischenhändler zu fairen Preisen zu verkaufen.

Mit einem Drittel der Einnahmen werden dabei zusätzlich zu den Produzenten soziale und politische Selbsthilfestrukturen in Griechenland unterstützt. Bei der letzten Kampagne waren dies Solidarity4All, eine Infrastruktur für solidarische Projekte in Griechenland, und Pervolarides, eine Selbsthilfeeinrichtung, welche sich um Arbeitslose und Geflüchtete in Thessaloniki kümmert. Doch auch in Berlin wird mit der Kampagne der Aufbau von solidarischen Strukturen unterstützt. „Es kommt zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch mit anderen Initiativen in diesem Umfeld“ und „daraus entstehen neue Ideen“, erläutert Frank Nadler.

Dass diese Vernetzung auch schon weit fortgeschritten ist, zeigt sich an der großen Anzahl von Organisationen, welche die SoliOli-Kampagne unterstützen. Nicht nur wir von imWandel, sondern auch Attac Berlin/AG Solidarische Ökonomie, Berliner Forum für Griechenlandhilfe e.V., Bündnis Griechenlandsolidarität Berlin, das kooperativ e.V., Forum Solidarische Ökonomie e.V., Funkhaus Europa, Initiative Respekt für Griechenland, NETZ für Selbsthilfe und Kooperation Berlin-Brandenburg e.V., Netzwerk Selbsthilfe und das Regionalforum Solidarische Ökonomie Berlin-Brandenburg e.V.i.G. sind dabei.

Laut Klaus Prätor gehen die Bestellungen auch schon sehr zügig ein „und wir haben die Chance, das gute Vorjahrsergebnis zu erreichen. Aber wir dürfen die Hände noch nicht in den Schoß legen, denn es ist erst die Hälfte erreicht und wir haben nur noch etwa eine Woche Zeit.“

Titelbild
Urheber: SoliOli

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