Nachhaltiges und solidarisches Leben und Arbeiten ist möglich – genau das will die Wandelwoche zeigen. Moderiert von Andreas Teuchert von das kooperativ, Organisator der Wandelwoche, wurden Eindrücke der letzten und Ideen für die zweite Wandelwoche gesammelt, welche vom 8.-18. September stattfinden wird. Von Genossenschaften und Kollektiven, Solidarischer Landwirtschaft bis OpenSource oder Repair Café: Die Wandelwoche bietet die Möglichkeit, den Spuren solidarischer Praxis zu folgen und die bereits an vielen Orten entstehenden Projekte zu entdecken; zu diskutieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. In den Touren und Veranstaltungen wird auf diese Weise sichtbar, wie ein Wirtschaften ohne Konkurrenz und Ausbeutung - dagegen selbstorganisiert und dezentral - funktionieren kann.
Nach der Wandelwoche 2015, blicken die Beteiligten auch dieses Jahr auf ein breites Netzwerk an Unterstützer*innen. Dabei liegt der Fokus diesmal vor allem auf der Region Brandenburg und den zahlreichen Projekten, Kooperativen und Initiativen vor Ort. Für die Wandelwoche 2016 konnte zudem die Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung als Förderer gewonnen werden. Als Organisatoren sind außerdem das Projekthaus Potsdam, sowie wir von imWandel mit dabei: Luca Asperius, Initator des italienischen Projekts Italia Che Cambia und Mitgründer von imWandel, stellte beim Vernetzungstreffen das Portal für die Region Berlin und Brandenburg vor. Das Online Magazin verbindet Berichterstattung über regionale solidarische Projekte mit Video-Reportage (zwei davon feierten an diesem Abend Premiere), enthält eine interaktive Land- und Stadtkarte, sowie einem Veranstaltungskalender. Damit soll der Bandbreite solidarischen und kooperativen Wirtschaftens in Berlin-Brandenburg schon bald zu mehr Sichtbarkeit verholfen und Möglichkeiten der Vernetzung geschaffen werden.
Vorschläge für den heranrückenden September kamen auch von der AG Wissenschaft und Praxis. Die Arbeitsgemeinschaft, die seit Februar 2016 aktiv ist, setzt sich für einen Austausch zwischen den Theoretiker*innen und Praktiker*innen des solidarischen Wirtschaftens und deren gegenseitige Unterstützung ein. Entsprechend gab es an diesem Abend auch von studentischer Seite frischen Input: Lena Flamm, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BTU Cottbus, präsentierte die innovative Idee eines WandelMobils. Auf Grundlage von Entwürfen der Studierenden des Fachgebiets Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung, soll ein multifunktionales WandelMobil schon bald Fahrtüchtigkeit erlangen: Als Transportmittel, mobiler Ausstellungsraum, Bühne oder Grill, könnte es die Touren im Herbst begleiten. Des Weiteren stellte sich eine studentische Gruppe der Alice Salomon Hochschule vor. Diese möchte wissenschaftlich untersuchen, inwiefern solidarische Ökonomie zur wirtschaftliche Teilhabe von Geflüchteten beitragen kann. Die Studierenden werden Projekte, in denen Geflüchtete bereits aktiv sind oder solche, die Interesse an einer stärkeren Zusammenarbeit haben, über einen gewissen Zeitraum begleiten. Zudem wollen sie zu diesem Thema während der Wandelwoche eine eigene Tour anbieten.
Interesse kam auch seitens der Politik: Bola Olalowo, wirtschaftspolitischer Sprecher im Abgeordnetenhaus (Bündnis 90/Die Grünen), hatte im vergangenen Jahr einen Antrag auf eine "Stärkung der Sozialen und Solidarischen Wirtschaft in Berlin" ans Abgeordnetenhaus gestellt, der abgelehnt worden war. Beim Vernetzungstreffen formulierte er nun die weitere Bereitschaft zu einer möglichen Diskussion mit der Partei Die Grünen über Solidarisches Wirtschaften im Rahmen der Wandelwoche. So kamen aus vielen Richtungen anregende Beiträge, die in den nächsten Wochen diskutiert und in das Programm integriert werden wollen.
Die Wandelwoche lebt von ihren ihren Unterstützer*innen! Bei allen Touren sind organisatorische Mitarbeit und helfende Hände gefragt. Wer also Lust hat, sich einzubringen, kann sich an die Wandelwoche-Organisator*innen (mail@das-kooperativ.org) oder direkt an einzelne Projekte wenden.