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Berliner Zivilgesellschaft organisiert sich selbst gegen Klimawandel

Mit der ‚Conference of Berlin #1’ oder kurz COB#1 beginnt heute die erste lokale Klimakonferenz in Berlin. Herausfinden will diese, was man tun kann, um Berlin zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Stadt zu machen. Bei Workshops und Diskussionsrunden im Baumhaus Berlin kann sich bis zum 18. November darüber ausgetauscht werden.

von Alexander Wenzel
Themen Gesellschaft Klimaschutz
5 November 2017

Nächste Woche findet unter der Präsidentschaft Fidschis die UN-Weltklimakonferenz statt. Dafür müssen die Regierungs-Delegierten, NGO-VertreterInnen und JournalistInnen jedoch nicht die lange Reise auf die Fidschis antreten. Denn Veranstaltungsort ist Bonn. Grund dafür ist, dass der Inselstaat zu klein ist für die Austragung einer Konferenz dieser Größe. Bald könnte jedoch noch ein anderer Grund hinzukommen: Wenn infolge der globalen Erderwärmung der Meeresspiegel weiter steigt, gibt es irgendwann die Inseln schlicht nicht mehr.

Es ist also höchste Zeit zu handeln. Dass man sich dabei nicht allein auf globale Versammlungen und Abkommen verlassen kann, liegt auf der Hand. „Wir können nicht länger warten. Wir fangen selbst an, das Klima zu verbessern“, dachte sich deshalb ein Bündnis Berliner StadtbewohnerInnen. Und hat eine eigene Klimakonferenz ausgerufen, die ‚Conference of Berlin #1’ oder kurz COB#1. Beim Namen hat man sich von der 23. UN-Weltklimakonferenz, der ‚Conference of the Parties’ (COP23) inspirieren lassen. Im Gegensatz zu dieser ist die COB#1 jedoch lokal, dezentral und selbstorganisiert. Man ist nämlich der Überzeugung, „dass gesellschaftlicher Wandel von unten kommen und vor der eigenen Haustür beginnen muss“. Für diesen Prozess soll die COB#1 Auftakt und Anstoß sein. Schon geplant sind Zwischentreffen alle drei Monate und eine COB#2.

Für die COB#1 bieten Workshops und ein tägliches Nachtcafé im Baumhaus in Wedding die Möglichkeit zu Vernetzung, Austausch und gemeinsamer Zielsetzung. „Die COB#1 ist eine Einladung, ins Gespräch zu kommen“, sagt Initiatorin Karen Wohlert. Bei den beteiligten Initiativen sind neben zum Beispiel Berlin 21 und foodsharing auch wir von imWandel dabei.
Wie man konkret das Klima in Berlin verbessern kann, soll dann in einer ‚Berliner Erklärung’ festgehalten werden. Diese wird am Samstag, den 11. November, bei einer Vollversammlung im Baumhaus verabschiedet. „Alle, die sich in Berlin für Klimaschutz, für soziales und nachhaltiges Zusammenleben einsetzen möchten, können die Erklärung unterschreiben und ihr persönliches Ziel für 2018 abgeben“, erklärt dazu COB-Pressesprecherin Lara Eckstein. Und während in Bonn noch an den Formulierungen gefeilscht wird, können dann in der zweiten COB#1-Woche die selbstgesteckten Ziele schon in die Tat umgesetzt werden. Eine einmalige Chance. Und das in der Stadt, wo vor 23 Jahren die erste Weltklimakonferenz (COP1) stattfand.

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