Das ‚Buen Vivir' kommt aus dem Anden- und Amazonasraum und ist ein Konzept des guten Lebens, welches als Gegenmodell zum westlichen Entwicklungsmodell auf indigenem Wissen beruht. Dabei steht ein solidarisches Miteinander der Menschen und ein Leben in Harmonie und Einklang mit der Natur im Mittelpunkt. Das ‚Buen Vivir’ wurde sowohl in die Verfassung Ecuadors, als auch Boliviens aufgenommen.
Auf dem Besuch Alberto Acostas in Berlin aufbauend hat der Verein FairBindung zusammen mit mehreren Partnern eine ‚Buen Vivir’-Themenwoche mit zahlreichen Veranstaltungen zusammengestellt.
Zum Thema ‚Mit Bioökonomie zum guten Leben’ wird am 24. April Thomas Fatheuer, Autor von „Buen Vivir - vom Recht auf Gutes Leben“ und „Kritik der Grünen Ökonomie“ und Mitarbeiter des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika (FDCL e.V.) referieren.
Den Höhepunkt der Veranstaltungswoche bildet am 25. April die Konzertlesung von Alberto Acosta, ehemaliger Minister und Präsident der verfassungsgebenden Versammlung Ecuadors, zusammen mit der Musikgruppe ‚Grupo Sal’. Acosta, der als geistiger Vater des ‚Buen Vivir’ gilt, wird Einblicke in das ‚Buen Vivir’-Konzept geben und über seine Erfahrungen in der politischen Umsetzung berichten, untermalt von lateinamerikanischen Klängen der ‚Grupo Sal’.
Am Tag darauf, den 26. April, wird in der Regenbogenfabrik der mehrfach preisgekrönte Film ‚La buena vida’ gezeigt. Der Film erzählt die Geschichte der kolumbianischen Dorfgemeinschaft Tamaquito, die einer Kohlemine weichen muss. Im Anschluss an den Film berichten Laura Weis, Eine-Welt-Promotorin für Klimagerechtigkeit bei PowerShift und Sebastian Rötters von Urgewald über die Entstehung des Films und Verbindungen zu Kohleimporten in Berlin.
Von zahlreichen Projekten und Initiativen, die nicht mehr auf Geldlogik, sondern auf Glückslogik basieren, berichten Annette Jensen und Ute Scheub bei einer Lesung aus ihrem Buch ‚Glücksökonomie – wer teil, hat mehr vom Leben’ am 27. April im Baumhaus Berlin.
Den Abschluss der ‚Buen Vivir’-Veranstaltungswoche bildet dann am Samstag, den 29.4., eine Tour durch Kreuzberg und Neukölln zu verschiedenen Initiativen, die sich für die Unterstützung selbstorganisierter Strukturen in Südeuropa einsetzen. Bei der anschließenden Abendveranstaltung mit Diskussion und Film (voraussichtlich: I fight, therefore I am) können dann die, im Rahmen der ‚Buen Vivir’-Woche gewonnen, neuen Erkenntnisse und Eindrücke ausgetauscht werden.
Titelbild
Urheber: FairBindung e.V.